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Prehistoric Tribes

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Prehistoric Tribes

Testdatum:
3. Juni 2008
Redakteur:
Simon Weiß
Hersteller:
THQ Wireless
 

Aufbaustrategie wird auch bei Handyspielern immer beliebter. Publisher THQ Wireless sich für hat für seinen neuesten Genre-Vertreter ein unverbrauchtes Szenario ausgesucht: die Steinzeit. Prehistoric Tribes zeigt, dass unsere Vorfahren wesentlich mehr drauf hatten, als nur Feuer zu machen und seltsame Laute von sich zu geben.

Bewertung:

88%
Leserwertung:Leser: 91%
Gameplay:
8/10
Grafik:
8/10
Sound:
6/10
Umfang:
9/10
Multiplayer:
0/10
 
 

Prehistoric Tribes Screenshots

  • Screenshot: Prehistoric Tribes
    Screenshot: Prehistoric Tribes
  • Screenshot: Prehistoric Tribes
    Screenshot: Prehistoric Tribes
  • Screenshot: Prehistoric Tribes
    Screenshot: Prehistoric Tribes
 
Vorteile:
  • Durchdachte Steuerung
  • Langsam steigende Komplexität
  • Bewohner wachsen mit der Siedlung
  • Detaillierte und flüssige Grafik
 
Nachteile:
  • Sehr zähes Bautempo
  • Viele Fertigkeiten-Symbole nicht erklärt
  • Keine Soundeffekte einstellbar
 

Review

Die Eiszeit war ungemütlich, soviel steht fest. Fast alle Lebewesen dieser Erde mussten damals das Zeitliche segnen. Nur einige Menschen haben sich tief unter der Erde verkrochen und fristen dort an kargen Feuerstellen ein eher trostloses Dasein. Bis eines Tages eine frohe Botschaft die Runde macht: Draußen scheint die Sonne, die Wiesen blühen, und sogar Tiere springen fröhlich umher! Höchste Zeit, das Dunkel der Höhle hinter sich zu lassen und eine neue Siedlung unter der Sonne zu gründen. Im Auftrag des Häuptlings müssen sie deshalb – unter fachmännischer Anleitung – eine funktionierende Infrastruktur errichten. Auch wenn Prehistoric Tribes sicherlich nicht historisch korrekt ist, wirkt die Story doch wie aus einem Guss und kann die unterschiedlichen Aufgaben glaubhaft miteinander verbinden. Schon zu Beginn freut man sich über die nette Comic-Grafik und die zahlreichen, augenzwinkernden Gags. Der Titel nimmt die eigene Thematik nicht zu ernst und versucht erst gar nicht, ein „seriöses“ Aufbauspiel zu sein.

Screenshot: Prehistoric Tribes

Ist Prehistoric Tribes deshalb nur eine Komödie ohne Tiefgang? Nein, denn unter der humorvollen Oberfläche verbirgt sich ein komplexes Aufbauspiel, das sich nach und nach entfaltet, bis es selbst gestandene Strategen ins Schwitzen bringen dürfte. Alles fängt harmlos an: Zunächst müssen natürlich ein paar Hütten und ein Lagerhaus errichtet werden, in dem sich die Bewohner mit Nahrungsmitteln versorgen können. Um das Lager zu füllen, schicken wir zunächst ein paar Dorfbewohner zum Beerenpflücken. Der Rest des Dorfes macht sich an dem nahe gelegenen Wald zu schaffen, um für all unsere Bauvorhaben genug Holz zu sammeln. Um nahrhafte Mahlzeiten zu beschaffen und den Häuptling zufrieden zu stellen, muss außerdem noch eine Küche her. Die Steuerung geht dabei erfreulich leicht von der Hand: Wie in einem Echtzeitstrategie-Titel wählen wir die einzelnen Dorfbewohner mit dem Cursor aus und weisen ihnen mit einem weiteren Klick ihre Aufgabe zu. Sie können sogar einen Rahmen um mehrere „Einheiten“ ziehen, um ganze Gruppen zu befehligen. Nettes Detail: Bereits am Aussehen der Charaktere lässt sich ihre aktuelle Aufgabe erkennen. Bauarbeiter haben einen gelben Helm auf, der Koch pendelt mit einer weißen Kochmütze zwischen Küche und Lagerhaus. Besonders angenehm ist, dass jeder Charakter seine Aufgabe behält, bis sie ihm eine andere zuweisen. Ein Beispiel: Als wir unsere erste Hütte bauen, müssen wir einem Dorfbewohner den Befehl erteilen, sich auf der Baustelle nützlich zu machen. Damit es etwas schneller geht, wählen wir direkt drei Bewohner aus und schicken sie zu der Hütte. Ist diese fertig, behalten die drei Bewohner die Helme auf. Bauen wir also beispielsweise eine Küche, machen sich die drei automatisch ans Werk, ohne dass wir erneut den Befehl dazu erteilen müssen. Natürlich lassen sich die Aufgaben aber auch variieren, sodass ein Bauarbeiter auf Befehl seinen Helm absetzt und wieder zum Holzhacken geht oder in der Küche aushilft.

Die Dorfbewohner sind allerdings keine gesichtslosen Arbeitsdronen: Jeder Mann und jede Frau hat einen eigenen Namen und besondere Fähigkeiten. Sucht man zum Beispiel einen Koch, sollte man sich einen Dorfbewohner herauspicken, der in seinem Profil eine möglichst hohe Zahl hinter dem Kochmützensymbol stehen hat. Während die Bewohner ihre Aufgaben ausüben, verbessern sie sich ständig in den entsprechenden Fähigkeiten, was sie auf Dauer noch wertvoller für bestimmte Tätigkeiten macht. Hier fällt zum ersten Mal die spärliche Hilfe negativ auf: Zwar bietet Prehistoric Tribes ein ausführliches Tutorial, mit den unzähligen Symbolen für die einzelnen Tätigkeiten wird der Spieler aber alleine gelassen. Da die Symbole sehr klein ausgefallen sind, kann man einige schlicht nur erraten, da sie einfach nicht zu erkennen sind. Hier wäre eine aufrufbare Legende oder ähnliches hilfreich gewesen. Wenigstens werden die wichtigsten Symbole mit einer kontextsensitiven Hilfe erklärt, sodass man zumindest den Bestand der einzelnen Rohstoffe oder die aktuelle Bevölkerungszahl auf Anhieb ablesen kann.

Nach einiger Zeit raucht einem förmlich der Kopf: Immer mehr Gebäude wollen gebaut, immer mehr Dinge beachtet werden. So müssen sie stets aufpassen, dass jeder Bewohner zufrieden ist: Hat er nichts zu essen, keinen Wohnraum oder muss ohne Pause schuften, ist er schnell unzufrieden und verweigert einfach ihre Befehle. Sind die Dorfbewohner hingegen glücklich, finden sie sich in Pärchen zusammen und sorgen für Nachwuchs. Das Dorf wächst also stetig und liefert so neue Arbeiter, was aber natürlich auch in der Planung von Wohngebäuden etc. berücksichtigt werden muss. Zu allem Überfluss gibt es auch noch neidische andere Völker, die immer wieder ihr Dorf angreifen. Um ihre lang gehegten Charaktere zu schützen, müssen sie ihre Siedlung also auch ausreichend militärisch schützen. Schon bald haben sie es also mit einem großen Dorf und unzähligen, umherwuselnden Charakteren zu tun, was besonders Freunde von komplexer Aufbaustrategie auf dem PC freuen dürfte. Leider fällt immer wieder das langsame Bautempo negativ auf: Gerade in hektischen Situationen wie einem feindlichen Angriff oder einer großen Unzufriedenheit in der Bevölkerung kann das zähe Bautempo für einigen Frust sorgen. Leider gibt es auch keinen „Vorpspulknopf“ wie bei Townsmen 5, sodass man eher zu den geduldigen Naturen zähen sollte, um nicht schnell die Lust an Prehistoric Tribes zu verlieren.

Technisch reißt Prehistoric Tribes keine Bäume aus, ist aber dennoch gehobener Durchschnitt. Besonders die detaillierte und flüssige Comic-Grafik gefällt, zumal die Framerate auch im größten Getümmel nicht einbricht. Der Sound ist hingegen eher Nebensache, die unscheinbaren Melodien plätschern im Hintergrund vor sich hin, Soundeffekte gibt es nicht.

Fazit

THQ Wireless bringt mit Prehistoric Tribes frischen Wind ins Aufbau-Genre: Das unverbrauchte Setting und die Idee, die Dorfbewohner „mitwachsen“ zu lassen, heben den Titel aus der Masse hervor. Die Komplexität entwickelt sich nach und nach, und nicht zuletzt wegen der eingängigen Steuerung und des hervorragenden Tutorials finden sich auch Einsteiger schnell zurecht. Das zähe Bautempo hingegen dürfte ungeduldigen Naturen schnell die Motivation rauben. Wer sich aber die Zeit nimmt und auf Prehistoric Tribes einlässt, wird mit einem der besten Aufbautitel der letzten Zeit belohnt.

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