Reviews
Panzer Tactics
Handyspiele-Test
Handy Player Award
- Testdatum:
- 24. April 2007
- Redakteur:
- Sven Wernicke
- Hersteller:
- Handy-Games
„Panzer Tactics DS“ ist eigentlich für den Nintendo DS geplant und noch nicht einmal erschienen. Ein Vorteil für diejenigen, die vorzugsweise mit dem Handy spielen, denn auf der mobilen Plattform ist die Umsetzung „Panzer Tactics“ schon jetzt erhältlich. Und sie überrascht durch ein erstaunlich komplexes Spielprinzip – ganz im Stil des Kult-Klassikers „Panzer General“.
Bewertung:
- Gameplay:
- 9/10
- Grafik:
- 7/10
- Sound:
- 6/10
- Umfang:
- 9/10
- Multiplayer:
- 8/10
Vorteile:
- Erstaunlich komplex
- Drei unterschiedliche Kampagnen
- Mehrspielermodus
- Motivierendes Spielprinzip
Nachteile:
- Bedienung dezent überfrachtet
- Seltene Übersichtsprobleme
Review
Der Name „Panzer Tactics“ deutet es bereits an: Es handelt sich um ein Strategiespiel, welches im 2. Weltkrieg angesiedelt ist. Die Hintergrundstory fällt somit eher genretypisch simpel aus. Ohnehin gilt es vielmehr, sich auf zahlreichen Schlachtfeldern auszutoben. Die umfangreiche Kampagne von „Panzer Tactics“ bietet die Möglichkeit, sich für eine Seite zu entscheiden. Zur Wahl stehen die Westalliierten, die Sowjetarmee und die Deutsche Wehrmacht. Jede Partei kämpft sich durch zehn Missionen, d.h. insgesamt warten über 30 Herausforderungen auf Sie. Beachten müssen Sie natürlich bestimmte Bedingungen, die für das erfolgreiche Beenden einer Mission erfüllt werden sollen. Diese werden Ihnen in Form attraktiver Texttafeln näher gebracht, ebenso erhalten Sie vor dem Start eines Levels umfangreiche Hintergrundinformationen, die sich offensichtlich an geschichtlich korrekten Fakten orientieren.
Wer das Strategie-Urgestein „Panzer General“ kennt, wird sich auch bei „Panzer Tactics“ recht schnell heimisch fühlen. Rundenbasiert navigieren Sie auf einem 2D-Spielfeld die Soldaten zum Beispiel gen Feind. Das „Brett“ ist wie eine Bienenwabe aufgebaut, dies heißt man bewegt seine Einheiten über sechseckige Felder. Es ist natürlich logisch, dass jeder der verschiedenen Einheiten, die einem zur Verfügung stehen oder die später käuflich erworben werden, spezielle Eigenschaften besitzen. So können Flugzeuge einen deutlich größeren Weg innerhalb einer Spielrunde zurücklegen als Panzer oder Artillerie. Und hier verdienen sich die Entwickler wirklich ein Lob: Über 140 originale Truppenarten aus dem 2. Weltkrieg haben den Weg in „Panzer Tactics“ gefunden. Viele sind sich zwar recht ähnlich, aber spezielle Unterschiede wie Angriffs- und Verteidigungsstärke oder Bewegungsradius ermöglichen erst taktische Planungen. Auch das Missionsdesign ist gelungen, auch wenn man meist den Feind von der Karte fegen muss. Doch nicht immer besitzt man eine gewaltige Armada mit Flugzeugen, schießenden Stahlkolossen oder mit Raketen ausgerüsteten LKWs.
Da „Panzer Tactics“ in Runden gegen die KI gespielt wird, ergeben sich automatisch einige Besonderheiten. Nachdem alle oder ausgewählte Einheiten bewegt wurden, beendet man eine Runde und der computergesteuerte Gegner ist an der Reihe. Dieser agiert meist sogar ziemlich clever, so dass Sie nicht selten etwas intensiver überlegen müssen. Kommt es mal zu einer direkten Konfrontation, wird automatisiert gekämpft – hier kommt das obligatorische „Stein-Schere-Papier“-Prinzip zum Einsatz. Es macht also nicht wirklich Sinn, mit einer schwachen Einheit gegen dick bewaffnete Panzer anzutreten – es sei denn, man möchte diese als Kanonenfutter opfern. Interessant sind weiterhin die speziellen Offiziere. Es handelt sich dabei sozusagen um Helden, die ggf. die eigenen Einheiten verstärken. Ansonsten ist „Panzer Tactics“ ohnehin ein Fest für Liebhaber des Genres: Feinheiten wie Sichtweite einer Einheit, Schussreichweite, Verschanzungsmöglichkeit von Truppen, Erfahrungssteigerungen der Soldaten oder Munitionsvorrat müssen gelegentlich gezielt genutzt bzw. beachtet werden. Einsteiger könnten sich von dieser Komplexität etwas abgeschreckt fühlen, doch keine Sorge: Ein Tutorial zeigt spielerisch, wie „Panzer Tactics“ funktioniert. Neckisch ist auch die Idee mit dem Multiplayer-Modus. An einem Handy kann man gegen einen Freund antreten, hier wechselt man sich mit seinen Spielzügen ab. Umfangreich ist der Mehrspieler-Par zwar nicht, aber für eine Runde zwischendurch ist er sicher geeignet.
Insgesamt ist auch die technische Umsetzung überzeugend. Besonders die Szenarien wissen zu gefallen, speziell die vielen kleinen Details. So plätschert hin und wieder Regen auf den Display und der berühmt berüchtigte „Fog of War“ verhindert die Sicht auf weiter entfernte Gebiete. Weiterhin sind die vielfältigen Einheiten hübsch gestaltet, nur manchmal verliert man etwas die Übersicht, zum Beispiel wenn mehrere Truppen eine Ortschaft belagern. Leider ist die Bedienung so ziemlich gewöhnungsbedürftig, was auch an den vielfältigen Möglichkeiten im Spielverlauf ist. Aber spätestens nach dem Tutorial kommt man mit der Steuerung recht gut klar.
Fazit:
Die Entwickler von „Handy Games“ haben wirklich ein Lob verdient. Statt eine simple oder deutlich abgespeckte Version eines Strategiespiels abzuliefern, präsentiert man uns ein äußerst anspruchsvolles und umfangreiches Taktik-Abenteuer, das erstaunlich lange motiviert. Dies liegt nicht nur an der gut agierenden KI und den clever integrierten Features, sondern auch an den authentischen Details wie den originalgetreuen Einheiten und den historischen Hintergründen. Dazu kommt die saubere Präsentation, die drei verschiedenen Kampagnen und der faire aber fordernde Schwierigkeitsgrad. Genreliebhaber und Freunde von „Panzer General“ können hier bedenkenlos zugreifen. Einsteiger, die ein anspruchsvolles Abenteuer suchen, liegen hier ebenfalls genau richtig. Sven Wernicke
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