Reviews
Pang 3
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 25. September 2008
- Redakteur:
- Sven Wernicke
- Hersteller:
- Capcom
Manchmal ist es gruselig, was Spielehersteller so veröffentlichen, um noch ein paar Euro mit uralten Gurken zu verdienen. Capcom zum Beispiel kramt in regelmäßigen Abständen Pang hervor, um die letzten Retro-Freaks zu vergraulen. Aber ist Pang 3 vielleicht doch spaßig?
Bewertung:
- Gameplay:
- 3/10
- Grafik:
- 4/10
- Sound:
- 6/10
- Umfang:
- 5/10
- Multiplayer:
- 0/10
Pang 3 Screenshots
Vorteile:
- Klassiker
Nachteile:
- Etwas hakelige Steuerung
- Spielbalance nicht vorhanden
- Charaktere unterscheiden sich nicht
- Öde Präsentation
Review
Mittlerweile existieren unzählige Variationen von Pang im Internet, die zum Teil kostenlos angeboten werden. Für Pang 3 darf man dagegen einige Euro ausgeben, wenigstens kann man dieses Urgestein der Videospielegeschichte dann unterwegs auf dem Handy zocken. Auch wurde das grundlegende Spielprinzip dezent erweitert, im Kern bleibt dagegen alles gleich: Ihr steuert auf einem festen und nicht scrollbaren Bildschirm eure Figur, die auf Knopfdruck eine Harpune abschießt. Mit dieser gilt es, herumhüpfende Bälle zu zerstören, bis sich keine mehr auf dem Display befinden. Dumm nur, dass sich große Kugeln bei Beschuss in mehrere kleinere verwandeln und dadurch der Schwierigkeitsgrad theoretisch steigt. Schließlich muss man allen großen bzw. kleinen Kullern ausweichen, denn bei einer Berührung verliert man ein Leben.
Soweit, so bekannt. Die ersten Levels spielen sich wie die erste Ausgabe von Pang, auch grafisch sieht Pang 3 wie vor etlichen Jahren aus. Moderne Effekte, liebevolle Details, animierte Hintergründe? Sorry, alles Fehlanzeige. Dafür aber gibt es ein paar weitere Elemente. So sammelt ihr Boni auf, mit denen ihr eure Harpune beispielsweise in eine Zwillingsharpune verwandeln könnt. Sprich: zwei Geschosse gleichzeitig. Zusätzlich könnt ihr Greifhaken nutzen, die sich fest am oberen Bildschirmrand verankern und die Bälle selbständig vernichten. Kenner wissen: Das ist nicht grundsätzlich neu. Zum eigenen Schutz dient ein Kraftfeld, durch das Einsammeln eines Weckers erhält man mehr Zeit. Bei Pang 3 solltet ihr nämlich regelmäßig auf die Uhr schauen, denn immer ist ein Zeitlimit vorhanden.
Neben einem normalen Kampagnen-Modus dürft ihr euch auch an der Spielart „Panik“ versuchen. Hier muss der Highscore geknackt werden. Witzig ebenfalls: Vier verschiedene und teils verrückte Charaktere stehen stets zur Auswahl. Von ihren Fähigkeiten unterscheiden sie sich leider nicht, aber eine gute Idee ist es immerhin. Weniger gut ist dagegen die eigentliche Spielbalance. Diese ist quasi nicht vorhanden, denn eigentlich könnt ihr an einer Stelle im Level stehen bleiben und ständig und schnellstmöglich die Harpune abfeuern. Viel Geschick wird hier nicht abverlangt, wenn man dies einmal durchschaut hat. Das Resultat ist, dass das Spiel somit keinen richtigen Sinn mehr ergibt. Wieso auch, es spielt sich ja dann fast von alleine, abgesehen von dem „Button-Smashing“. Das ist dann doch ein wenig zu viel Arcade.
Wie bereits angedeutet ist die technische Seite nicht besonders. Hier zeigen andere Spiele – auch im Geschicklichkeits-Genre – dass aktuelle Handys weit mehr leisten können. Und hakelig bewegen sich die Figuren auch noch. Lobenswert sind die englischen Sprach-Samples, die frappierend an unzählige andere Capcom-Klassiker erinnern. Hier kommt ein Hauch Arcade-Flair auf.
Fazit
Vermutlich gibt es noch ein paar echte Pang-Fanatiker, die Pang 3 zwingend und unbedingt benötigen. Der Rest kann sich die Investition sparen, denn der Titel ist alles andere als toll: Die Grafik ist schwach, das Gameplay uralt und wenig aufregend, die Integration des Aspektes „Geschicklichkeit“ wurde schlicht versäumt und der Umfang ist auch nicht herausragend. Was bleibt also übrig? Nichts, was man heutzutage noch spielen möchte.
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