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Metal Gear Acid

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Metal Gear Acid

Testdatum:
18. März 2008
Redakteur:
Sven Wernicke
Hersteller:
Glu Mobile
 

Als Metal Gear Acid vor vielen Monaten für die Playstation Portable erschien, waren viele „Metal Gear Solid“-Fans enttäuscht, schließlich hatten sie eine neue Episode der beliebten Stealth-Action-Reihe erwartet. Stattdessen erhielten sie eine Art Kartenspiel, das allerdings auch überraschend gut war. Gilt dies auch für die Handy-Umsetzung von Metal Gear Acid?

Bewertung:

83%
Leserwertung:Leser: 90%
Gameplay:
8/10
Grafik:
7/10
Sound:
3/10
Umfang:
6/10
Multiplayer:
0/10
 
 

Metal Gear Acid Screenshots

  • Screenshot: Metal Gear Acid
    Screenshot: Metal Gear Acid
  • Screenshot: Metal Gear Acid
    Screenshot: Metal Gear Acid
  • Screenshot: Metal Gear Acid
    Screenshot: Metal Gear Acid
 
Vorteile:
  • Interessantes Spielkonzept
  • Sehr taktisch dank rundenbasiertem Spielprinzip
  • Nette Story
 
Nachteile:
  • Kamera nicht immer perfekt
  • Missionen hätten abwechslungsreicher sein können
 

Review

Screenshot: Metal Gear Acid
Screenshot: Metal Gear Acid

Wenn Sie erfolgreich in die Fußstapfen von Soldaten-Legende „Solid Snake“ schlüpfen wollen, empfiehlt es sich dringend, die sechs recht umfangreichen Trainingsmissionen in einem „Virtual Reality“-Szenario zu überstehen. Hier erlernen Sie das grundlegende Spielprinzip, das sich sehr deutlich von dem ursprünglichen „Metal Gear Solid“ unterscheidet. Denn statt in Echtzeit Gebiete zu infiltrieren und heimtückisch Gegner aus dem Hinterhalt zu ermorden, ist bei Metal Gear Acid Ruhe und Geschick gefragt. So kurios es für alte „Solid“-Fans klingen mag – es handelt sich hierbei um ein rundenbasiertes Taktik-Spiel, bei dem man mit Karten spielt. Und überraschenderweise funktioniert dies ausgesprochen gut – wie schon auf der Playstation Portable.

Screenshot: Metal Gear Acid
Screenshot: Metal Gear Acid

Das Konzept ist ziemlich clever: Sie besitzen ein Kartendeck, in dem sich etliche Karten befinden. Diese wiederum symbolisieren verschiedenste Vorgehensweisen von „Snake“, zum Beispiel Tarnung, Bewegung, Ausweichen, Gesundheit erneuern oder Waffe benutzen. Meist kann man immer nur zwei Karten pro Runde verwenden, danach sind die Gegner an der Reihe, die ebenfalls ihre Karten spielen – um zu einem anderen Ort zu gehen, „Snake“ zu verfolgen oder ihn gar zu attackieren. Natürlich möchte man sich gelegentlich auch nur heimlich an den Feind heranschleichen, aber man besitzt eine entsprechende Karte nicht. Zum Glück kann man eigentlich alle Karten in Bewegungskarten umtauschen, was auch Sinn ergibt. Ansonsten muss man aber sehr genau überlegen, für welche Karte man sich entscheidet. Eine falsche Wahl kann zum Verlieren der Mission führen. Oder wie sollte man den Feind angreifen, wenn man keine Waffenkarte mehr hat?

Screenshot: Metal Gear Acid
Screenshot: Metal Gear Acid

Die durchaus komplexe, aber sehr durchdachte Spielmechanik verzichtet selbstverständlich nicht auf die typischen „Snake“-Eigenschaften. So kann sich der Held u.a. an Wände pressen, auf dem Boden kriechen, Kontrahenten mit Klopfgeräuschen anlocken oder sich in Kisten verstecken. Das ist sogar dringend notwendig, denn die Gegner-KI ist meist sehr fordernd und der Schwierigkeitsgrad relativ hoch angesetzt. Doch hat man das Kartenspiel einmal verinnerlicht, entfaltet es so richtig seinen Reiz. Richtig Spannung kommt ohnehin durch die zusammenhängende Kampagne auf, welche auch eine komplexere Geschichte erzählt. In dieser muss man einige Gebiete durchforsten und herausfinden, wer oder was hinter dem Projekt „Pythagoras“ steckt. Hat man diese später überstanden, darf man immerhin noch ein „schnelles Spiel“ wagen oder sein zur Verfügung stehendes Kartendeck optimieren bzw. bearbeiten.

Nicht nur das Gameplay von Metal Gear Acid überzeugt, sondern auch die technische Seite. Das Geschehen wird auf passenden Handy-Modellen in einem zeitgemäßen 3D-Look präsentiert, ärgerlich ist höchstens, dass die automatische Kamera manchmal die Übersicht verwehrt und man plötzlich nur noch eine Wand statt „Snake“ sieht. Ebenso ist die Kollisionsabfrage dezent ungenau, u.a. erkennt man selten einmal, dass der Held mitten in einem Hindernis steht. Spielerisch hat das keine Auswirkungen, da sich alle Figuren nur in festen Quadraten über das Feld bewegen können, aber schön ist das nicht. Gut dagegen: Jederzeit kann man in einen freien Kameramodus wechseln, so dass immer geprüft werden kann, wo man sich aktuell befindet und an welcher Stelle die Gegenspieler ihr Unwesen treiben. Etwas schade ist, dass auf Hintergrundmusik verzichtet wurde – ein paar hübsche Stücke hätten dem Spiel sicher nicht geschadet. Ein Lob verdient noch die Steuerung, denn das Legen der Karten und das Navigieren durch die Menüs funktioniert ohne Schwierigkeiten.

Fazit

Wer bei Metal Gear Acid ein actionreiches Schleich-Abenteuer erwartet, sollte unbedingt die Finger von dem Titel lassen. Ist man dagegen spannenden und rundenbasierten Strategiespielen gegenüber aufgeschlossen, so zeigt Metal Gear Acid schnell seine Stärken. „Solid Snake“ in eine Art Kartenspiel zu packen, war sicher ein mutiger Schritt von Konami, der aber insgesamt gelungen und erstaunlich unterhaltsam ist. Ein paar kleine Schwächen leistet sich der Titel bei der Übersicht auf das Spielfeld und auch bei den auf Dauer etwas zu eintönigen Missionen, ansonsten aber dürfen Strategen zugreifen.

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