Reviews
Lost
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 19. Januar 2007
- Redakteur:
- -
- Hersteller:
- Gameloft
Während Ubisoft noch viele Monate benötigt, um das PC- und Videospiel zu Lost fertig zu stellen, hat Gameloft schon jetzt das offizielle Handyspiel im Angebot. Und vorweg sei bereits verraten: „Lost“ ist ein erstaunlich gelungenes Adventure für die mobile Plattform.
Bewertung:
- Gameplay:
- 8/10
- Grafik:
- 7/10
- Sound:
- 6/10
- Umfang:
- 4/10
- Multiplayer:
- 0/10
Lost Screenshots
Vorteile:
- Spannende Story
- Recht abwechslungsreich
- Basiert auf der gleichnamigen TV-Serie
Nachteile:
- Viel zu kurz
- Nerviger Logik-Fehler bei einem Rätsel
- Offenes Ende
Review
Menschen lieben Mysterien und unerklärbare Phänomene. Nicht ohne Grund ist die auf Pro7 laufende TV-Serie „Lost“ recht beliebt, denn in dieser erleben Überlebende eines Flugzeugabsturzes auf einer vermeintlich einsamen Insel wirklich dubiose Dinge.
Sollten Sie von „Lost“ jetzt das erste Mal hören, so seien Sie nicht besorgt: Auch ohne Hintergrundwissen werden Sie sich schnell zurechtfinden und in die tropische Welt eintauchen können, ohne das Gefühl zu haben, etwas nicht zu verstehen. Denn das Spiel beginnt ganz am Anfang, also kurz nach dem Absturz des Flugzeuges auf der unheimlichen Insel. Sie übernehmen die Rolle des Arztes Jack, der gleich eine Menge zu tun hat. Chaos ist unter den Überlebenden ausgebrochen und prompt muss er verletzte Menschen retten, sie in Sicherheit bringen oder dringend Nahrung beschaffen. Natürlich können Sie ebenfalls beim Aufbau eines Lagers behilflich sein und nach einigen Spielminuten geht es schon das erste Mal in den Wald. Dort geschieht Seltsames, aber das werden Sie selbst herausfinden . Was mag dies für ein „schwarzer Stein“ sein? Und wer sind die „Anderen“? Dank der TV-Vorlage erwartet Sie tatsächlich eine clevere Geschichte voller bizarrer Ideen, die zugleich ziemlich spannend inszeniert worden. Kenner der Serie werden sich zudem freuen, denn Sie dürfen mit den beliebten Charakteren wie der niedlichen Kate oder dem charismatischen Sayid interagieren. Freilich wirkt dies nicht wie im Fernsehen, doch dank zahlreicher Unterhaltungen und kleinen Figuren-Bildern wird hier sehr angenehm Atmosphäre erzeugt.
Spielerisch handelt es sich auf den ersten Blick um eine Art Minispiele-Sammlung. Diese Bezeichnung würde „Lost“ aber nicht gerecht werden, schließlich ist das Zusammenspiel aus Auskundschaften der Gebiete und Bewältigen von kleineren Herausforderungen anspruchsvoller. So werden Sie nach und nach nicht nur den Strand und den Dschungel besuchen, sondern auch eine merkwürdige Luke, hinter der sich ein Bunker verbirgt. Stets erhalten Sie bestimmte Missionsziele, die sie nach und nach erfüllen müssen. Mal helfen Sie bei der Jagd, ein anderes Mal versuchen Sie, sich über Hindernisse zu bewegen. Auch ein Radio-Empfänger muss korrekt eingestellt und eine wichtig Frucht sollte gefunden werden. Damit Sie nicht unnötig lange in den Abschnitten herumirren, werden regelmäßig Pfeile angezeigt, die verdeutlichen, wohin Sie sich bewegen müssen, um z.B. einen neuen Auftrag zu erhalten oder mit anderen Leuten zu sprechen. Daher ist der Spielverlauf recht linear gehalten, aber das stört keineswegs. Denn viele Gegenden sind ziemlich groß und laden regelrecht zum ausführlichen Absuchen ein. Übrigens: Sie sollten stets auf den Energie-Vorrat von Jack achten. Hat diese das Minimum erreicht, muss man vom letzten Speicherstand neu beginnen. Dies ist beiläufig erwähnt sehr gut gelöst – es gibt nämlich viele Orte, wo der Verlauf gesichert wird. Einen Rüffel haben sich die Entwickler trotzdem verdient: In einem Abschnitt, in dem Sie drei Früchte suchen müssen, gelangen Sie an eine Stelle, an der Sie nicht weiter kommen, wenn Sie nicht schon zuvor zwei Früchte gesammelt haben. Hier soll strikt eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden, sonst geht es nicht weiter. So etwas ist leider ärgerlich und zum Glück kommt dies bei „Lost“ nur an einer Stelle vor.
Jack darf später auch mit Waffen umgehen. Beispielsweise kann er Gras mit dem Messer schneiden und sogar fiese Wildschweine mit einer Pistole erlegen. Sogar Dynamit spielt eine Rolle, genauso wird man recht oft auf typische Kisten-Schiebe-Rätsel im Sokoban-Stil treffen. Technisch bietet „Lost“ im Großen und Ganzen hochwertige Kost: Abwechslungsreiche Schauplätze, ansehnliche Animationen, hübsche Effekte – das alles passt zusammen. Musikalisch hält sich das Spiel etwas zurück, aber untermalt nur die Stimmung. Die Steuerung ist völlig in Ordnung und wirkt zu keiner Zeit überbelegt. Kurz gesagt: Hier haben die Entwickler feine Arbeit geleistet.
Fazit: Natürlich wurde die Story von zwei Staffeln „Lost“ für die Handy-Umsetzung komprimiert und sogar dezent abgeändert. Aber Fans wird dies nicht stören, denn das Spiel ist insgesamt wirklich spaßig, fordernd und unterhaltsam. Auch diejenigen, die die TV-Serie nicht kennen, werden bestens unterhalten, zumal die Story sinnvoll und logisch vermittelt wird. Doch wo viel Licht ist, fällt auch Schatten. Leider gibt es zwei Dinge, die bei „Lost“ stören. Zum einen ist dies besagtes Früchte-Sammel-Rätsel, zum anderen ist es die sehr kurze Spielzeit. Nach höchstens 90 Minuten erwartet Sie das (vorzeitige) Ende. Das ist schade, aber die Hoffnung auf weitere Fortsetzungen besteht. Aber wenn Sie ohnehin nicht pausenlos am Handy spielen und nur gelegentlich dazu kommen, einen Abschnitt zu bewältigen, können Sie bedenkenlos zu „Lost“ greifen. Für Dauer-Spieler ist das Abenteuer aber wirklich zu wenig umfangreich – ein paar Missionen mehr hätten die Entwickler ruhig integrieren können. Sven Wernicke
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