Reviews
Das Bourne Komplott
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 24. Juli 2008
- Redakteur:
- Simon Weiß
- Hersteller:
- Vivendi Games Mobile
Jason Bourne ohne Matt Damon? Dass diese Kombination sehr wohl funktioniert, zeigt der aktuelle Konsolentitel Das Bourne Komplott. Publisher Vivendi Games Mobile versucht sich nun an einer handygerechten Umsetzung dieses Titels. Konnten die Entwickler das actionreiche Flair der Vorlage einfangen?
Bewertung:
- Gameplay:
- 7/10
- Grafik:
- 8/10
- Sound:
- 10/10
- Umfang:
- 7/10
- Multiplayer:
- 0/10
Das Bourne Komplott Screenshots
Vorteile:
- Gelungene Präsentation
- Zahlreiche Minispiele sorgen für Abwechslung
- Viele Speicherpunkte
Nachteile:
- Teilweise schwammige Steuerung
- Viele unfaire Stellen
- Recht kurzer Storymode
Review
Dumm gelaufen: Eines Nachts wird Jason Bourne wach und weiß weder wie er heißt noch was mit ihm geschehen ist. Ihm ist kalt, weil er von ein paar Fischern halb tot aus dem Mittelmeer gezogen wurde. Der einzige Hinweis auf seine Identität ist ein Implantat in seiner Hüfte: Hier findet er eine Kontonummer, die zu einer Bank in Zürich gehört. Sofort macht sich unser Held auf in die Schweiz, um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Schnell muss Jason aber feststellen, dass scheinbar die halbe Welt hinter ihm her ist und ihn gerne tot sehen würde. Also gilt es zu überleben und nebenbei das Rätsel um die eigene Vergangenheit zu lüften.
Die eigentlich spannende Geschichte wir in der Handyversion nur sehr stark vereinfacht erzählt, sie dient mehr als lose Verbindung der einzelnen Levels. Im Grunde geht es nämlich nur darum, möglichst viele Gegner zu besiegen und gleichzeitig vor den zahlreichen Schergen zu fliehen. Das Bourne Komplott erinnert dabei an Klassiker wie Prince of Persia oder Pitfall: In linearen 2D-Levels springt, hangelt und schlägt sich Jason zum Ausgang. Gegner lassen sich im Nahkampf auf verschiedene Arten besiegen und so zum Beispiel entweder heimtückisch erwürgen oder durch wildes Knöpchenhämmern mit einer Kung Fu-Einlage ausschalten. Mit etwas Glück ergattert Jason sogar eine der raren Schusswaffen, die aber nie mehr als ein oder zwei Schuss Munition tragen: Der Fokus liegt klar auf den Nahkämpfen. Zur Not nimmt Bourne auch einen herumliegenden Gegenstand wie einen Feuerlöscher oder eine Fernsehantenne zur Hand, um ihn seinen Kontrahenten entgegenzuschleudern. Meist ist das schnelle Button-Mashing aber die beste Wahl, etwas mehr Abwechslung und Taktik hätten dem Spiel an dieser Stelle sicher nicht geschadet. Lediglich die „Adrenalin“-Moves sorgen für ein bisschen Abwechslung: Mit jedem Kampf füllt sich ein Balken am unteren Bildschirmrand. Ist dieser gefüllt, lassen sich auf Knopfdruck Spezialattacken auslösen. Dann führt Bourne besonders vernichtende Kombos aus oder verlangsamt für einen kurzen Moment die Zeit. Das hilft auch bei den gelegentlichen Endgegnern, die aber leider auch ohne Spezialattacke keine wirkliche Herausforderung darstellen: Etwas auf den Aktionsknopf gehämmert, und auch der dickste Gegner kippt schnell aus den Schuhen.
Da das eigentlich simple Spielprinzip auf Dauer schnell langweilen würde, haben sich die Entwickler zahlreiche Zwischeneinlagen einfallen lassen: Auf seiner Flucht muss Bourne nicht nur seine Jump ´n´ Run-Qualitäten unter Beweis stellen, sondern beispielsweise mit einem Mini Cooper vor seinen Feinden fliehen, einem Scharfschützen ausweichen und von Deckung zu Deckung hechten, sich vom Dach eines Hauses abseilen und dabei die feindlichen Schergen unsanft mit einem Tritt zu Boden befördern und und und. Diese kleinen Einlagen machen großen Spaß und halten die Motivation konstant hoch. Einziges Manko: Einige der Minispiele sind einfach unfair schwer, zudem ist die Steuerung oft sehr schwammig und reagiert zu träge. So wird beispielsweise das Abseilen vom Häuserdach zur reinen Geduldsprobe und größtenteils zum Glücksspiel.
Die technische Präsentation ist grundsolide und transportiert die Atmosphäre des Konsolen-Vorbilds gelungen in das mobile Format. Während Bournes Ausflügen um die ganze Welt schlägt er sich durch dunkle Parks, eine Botschaft oder verschneite Landschaften. Nette Effekte wie Schneegestöber untermalen die gelungene Präsentation. Auch die Animationen sind sehr flüssig und erinnern stark an die alten Prince of Persia-Spiele. Dramatische Musik gibt es zum Glück nicht nur in den Menüs, sondern auch während der Levels zu hören. Sehr lobenswert: Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen muss man sich bei Das Bourne Komplott nicht für eine Tonquelle entscheiden. Trotz der musikalischen Untermalungen gibt es nämlich trotzdem permanent Soundeffekte zu hören, das Handy vibriert zusätzlich bei Explosionen oder harten Treffern.
Fazit
Mission erfüllt: Das Bourne Komplott kann die Atmosphäre des großen Konsolen-Bruders gut einfangen und bietet alles, was man von Jason Bourne erwartet: Schnelle Action und harte Nahkämpfe. Leider lässt sich der Großteil des Titels mit Button-Mashing absolvieren, hier wurde viel Potential verschenkt. Etwas mehr Feinschliff an Steuerung und Balancing, und Das Bourne Komplott hätte ein echter Hit werden können. So bleibt das Spiel „nur“ ein gutes Jump ´n´ Run, das mit seinen vielen, abwechslungsreichen Einlagen für Motivation sorgt. Fans von Bourne oder Plattformern im Allgemeinen sollten einen Download wagen.
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