Reviews
Call of Duty 4: Modern Warfare
Handyspiele-Test
- Testdatum:
- 11. Dezember 2007
- Redakteur:
- Simon Weiß
- Hersteller:
- Glu Mobile
Die Call of Duty-Reihe hat sich mit ihrem vierten Ableger komplett vom zweiten Weltkrieg abgewandt und betritt die Schlachtfelder der Moderne. Statt gegen Nazideutschland kämpft der Spieler in Call of Duty 4: Modern Warfare als Amerikaner und Brite, um im nahen Osten die drohende Nukleare Katastrophe abzuwenden.
Bewertung:
- Gameplay:
- 4/10
- Grafik:
- 5/10
- Sound:
- 5/10
- Umfang:
- 7/10
- Multiplayer:
- 0/10
Call of Duty 4: Modern Warfare Screenshots
Vorteile:
- eingängige Steuerung
Nachteile:
- langweiliges Leveldesign
- nervige Soundeffekte
- undynamische Gefechte
- dumme Gegner
Review
Die Vorlage für PC und NextGen-Konsolen trumpft mit einer dichten Atmosphäre und viel Bombast auf. Aber haben die Entwickler das Spielgefühl auch auf die mobile Plattform übertragen können? Kurze Antwort: Nein. So hart es auch klingt, aber der Handy-Ableger der erfolgreichen Serie hat sich keine der Stärken zu Eigen gemacht, die den „großen Bruder“ auszeichnen. Zunächst sieht alles gar nicht so schlecht aus: Da Ego-Shooter auf dem Handy meist eher schlecht als recht funktionieren, haben sich die Entwickler für die klassische Draufsicht entschieden. Also stürmen wir voller Tatendrang los, unsere Mission: Wir sollen Verletzte aus verschiedenen Hubschrauberwracks retten. Die Helis wurden von versteckten Milizen über einer Stadt abgeschossen, durch deren Gassen wir uns den Weg zunächst freischießen müssen. Nachdem wir den Auftrag in drögen Textkästen entgegengenommen haben, fällt sofort auf: Die nette Hintergrundmusik aus dem Menü ist komplett verschwunden, sie wird auch das restliche Spiel über nicht mehr auftauchen. Egal, auch ohne Musik kann ein Spiel eine grandiose Atmosphäre aufbauen. Nach ein paar Metern sehen wir auch schon den ersten Helikopter brennend am Boden liegen: Ein Kamerad kriecht heraus und bietet uns sein Geleit an. Außerdem erfahren wir von ihm, dass sich weitere Überlebende im Norden der Stadt befinden müssen. Ohne viele Worte zu verlieren geht es also weiter.
Die Steuerung ist dabei recht eingängig: Vier Richtungstasten und ein Button zum Feuern reichen eigentlich komplett aus. Wer möchte, darf mit separaten Tasten auch noch Granaten werfen oder eine Sekundärwaffe abfeuern. Feuerkraft ist auch sehr bald nötig, denn die ersten feindlichen Schergen lauern uns bereits auf. Besser gesagt, die stehen ziemlich unmotiviert einfach mitten im Weg, wo sie sich auch bereitwillig über den Haufen schießen lassen. Die Gefechte laufen ziemlich einfach ab: Es reicht, grob in die Richtung des Gegners zu schauen, schon hat man ihn im Visier. Jetzt nur noch die Feuertaste so lange gedrückt halten, bis sich der grüne Balken über dem Kopf des feindlichen Soldaten aufgelöst hat. Da die feindlichen Infanteristen keine Anstalten machen in Deckung zu gehen oder zu fliehen, sind die Kämpfe ziemlich eintönig - dafür aber wenigstens schnell vorbei. Zwischendurch tauchen immer wieder Sandsackbarrieren auf, die man als Deckung nutzen kann. Allerdings kommt bei jeder dieser Barrieren die Frage auf, warum die nahe stehenden Feinde sich nicht hinter den Sandsäcken verschanzen.
Ziemlich schnell hat man alle Zutaten des Spiels kennen gelernt: Es wird abwechselnd gerannt und geschossen, wobei beides leider ziemlich unspektakulär präsentiert wird. Die Level wirken auf den ersten Blick nicht linear, sind es beim genaueren Hinsehen aber doch: Auch wenn es immer wieder Nebenstraßen zu erforschen gibt, münden diese doch meist in einer Sackgasse. Wirkliche Alternativrouten sind rar gesät, sodass man genauso gut einfach auf der vorgegebenen durch die Level sprinten kann. Das schlauchartige Leveldesign und die undynamischen Feuergefechte verbinden sich bald zu einem anstrengenden Frustgemisch, das einem irgendwie das Gefühl vermittelt, man vergeude mit diesem Stück Software seine Zeit.
Die Präsentation des Titels lässt leider ebenfalls zu wünschen übrig: Die tristen 2D-Umgbungen schaffen es nicht, die Hitze des Gefechts angemessen einzufangen. Dazu kommen die lieblosen Animationen der Soldaten, die aus lediglich zwei verschiedenen Sprites zu bestehen scheinen. Immerhin: Explosionen und brennende Wracks sind anschaulich in Szene gesetzt. Den insgesamt schlechten Gesamteindruck können sie aber auch nicht herumreißen. Klangtechnisch ist Call of Duty 4: Modern Warfare ebenfalls ziemlich dürftig ausgestattet. Aufgrund der fehlenden Musik fallen die blechernen Effekte noch stärker ins Gewicht: Außer einem lückenhaften Stottern der Gewehre und einem undefinierbaren Krächzen bei Explosionen bekommt man nicht viel zu Hören. Es gibt keine akustische Rückmeldung über Treffer beim Feind, auch eigene Verletzungen werden vom Alter Ego stumm hingenommen.
Fazit
Schade, aber die Entwickler haben ein Klischee mal wieder bestätigt: Handyfassungen von großen Spielen werden oft nur „nebenbei“ produziert, um ein paar Euro extra in die Publisherkasse zu spülen. Es wurde kein Aspekt der großartigen Vorlage in die mobile Variante übernommen, vom Gameplay bis zur Präsentation stimmt einfach nichts. Dabei hätte zumindest die spannende Story des Originals für etwas Motivation sorgen können. Vielleicht sollten die Entwickler einmal Nachhilfe bei Sony nehmen: Die haben gerade mit God of War: Betrayal bewiesen, dass man auch großartige Konsolenvorlagen würdig auf die Handyplattform portieren kann.
Kommentare
Deine Antwort
sven - 01. 03. 2011 - 15:58 Uhr
ich will das speil
Hört sich dumm an - 18. 08. 2008 - 13:10 Uhr
Echt der wahre shit
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