Reviews
Brothers in Arms: Hour of Heroes
iPhone Spiele-Test
- Testdatum:
- 15. Dezember 2008
- Redakteur:
- Sven Wernicke
- Hersteller:
- Gameloft
Auf PC und Konsolen ist die „Brothers in Arms“-Reihe nach wie vor recht beliebt. Nun feiert die Weltkriegs-Shooter-Serie ihr Debüt auf dem iPhone und iPod Touch. Kann Hour of Heroes auf den Apple-Geräten punkten?
Bewertung:
- Gameplay:
- 6/10
- Grafik:
- 8/10
- Sound:
- 8/10
- Umfang:
- 8/10
- Multiplayer:
- 0/10
Brothers in Arms: Hour of Heroes Screenshots
Vorteile:
- Sehr gute Grafik
- Überzeugende Akustik
- Genügend Abwechslung wie z.B. Panzerfahrten
Nachteile:
- Steuerung!
Review
Inhaltlich haben sich die Entwickler von Gameloft sehr an der letzten „Brothers in Arms“-Episode Hell´s Highway orientiert. Schon in dem fulminant inszenierten Intro erlebt ihr die Geschichte eines US-Soldaten, der auf der Seite der Alliierten die 101. US-Luftlandedivision unterstützt. Logisch, dass er mit seinen Kumpanen gegen die Deutsche Wehrmacht vorzugehen hat. Im Tutorial startet ihr nach einem Flugzeugabsturz gleich in einem ehemals idyllischen Dorf, um die ersten Schritte zu erlernen.
Brothers in Arms: Hour of Heroes ist im Kern ein fast schon klassischer Action-Titel, der aus der dritten Person gespielt wird. Dabei ist in den ersten Minuten die Bezeichnung „spielen“ nicht ganz das passende Wort, denn die Steuerung ist so unglaublich anstrengend, dass euch der Spaß vergeht. Das Darstellen von zwei Analogsticks auf dem Touchscreen ist zwar eine gute Idee, kann euch aber in den Wahnsinn treiben, wenn ihr vergeblich versucht, die Kameraperspektive zu korrigieren. Lauft ihr, passt die Kamera an und wollt zugleich eure Waffe abschießen, dann seid ihr mit Sicherheit prompt überfordert. Zum Glück haben die Entwickler viele Bedienungsmöglichkeiten integriert, nach einer längeren Suche samt Ausprobieren werdet ihr sicher eine passende Option finden. Teils sehr nervig bleibt die Steuerung aber fast immer, was wohl daran liegt, dass iPod Touch und iPhone einfach nicht optimal für das Navigieren in einer relativ großen Spielewelt geeignet sind.
Habt ihr euch an diesen wirklich elementaren und Spielspaß-hemmenden Makel halbwegs gewöhnt, offenbart sich die positive Seite von Hour of Heroes. Die 14 Missionen entführen euch u.a. in die Ardennen oder in die Normandie – dort wird fleißig gekämpft. Sogar mit Scharfschützengewehren und Bazookas dürft ihr umgehen, das clevere Heranzoomen durch das Schieben zweier Finger ist wirklich eine gute Idee. Und auch das Fahren mit einem Panzer macht richtig viel Laune – hier klappt es mit der Steuerung sogar eine Ecke besser. Ein Highlight des Titels ist ohne Frage die Technik: Die Landschaften sind sehr abwechslungs- und detailreich, manche Physik-Effekte zeigen eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der Hardware und die englische bzw. deutsche Sprachausgabe ist hochwertig. Hinzu gesellt sich ein dramatischer Soundtrack, der mit Kopfhörern erst richtig zur Geltung kommt.
Insgesamt ist die Atmosphäre, die Brothers in Arms: Hour of Heroes regelrecht versprüht, wirklich die große Stärke des Titels. Da wirkt die wenig schöne Steuerung wie ein großer Schatten, der sich über das Spiel zieht. Vermutlich aber gibt es schlichtweg keine Lösung für dieses Problem.
Fazit
Brothers in Arms: Hour of Heroes sieht prima aus, bietet jede Menge Weltkriegs-Action und einen soliden Umfang, und strahlt auch die Extraportion Atmosphäre aus. Schade nur, dass die Steuerung so vieles kaputt macht und der Spaß die erste Zeit überhaupt nicht aufkommen mag. Der Einstieg ist eine halbe Katastrophe, die sich nur mit viel Geduld meistern lässt. Wer sich gerne durchbeißt, der sollte aber einen Blick riskieren, denn nach der ersten Ernüchterung verspricht der Titel ordentliche Unterhaltung.
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