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Praxistest: Nokia N78

 

Praxistest: Nokia N78

Datum:
09. 07. 2008
Redakteur:
Stefan Schomberg
 

Nokia hat sich bislang Zeit gelassen. Andere Hersteller waren schneller mit der Markteinführung ihrer im Februar auf dem Mobile World Congress 2008 vorgestellten Handys. Jetzt starten die Finnen mit dem N78 durch. Wir zeigen, ob sich das Warten gelohnt hat.

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Lieferumfang / Verarbeitung

Der Lieferumfang glänzt mit einer zwei Gigabyte fassenden microSD-Karte, der Rest ist Standard. Dazu gehört die Daten-CD mit der aktuellen PC-Suite, ein Handbuch, ein kabelgebundenes Standard-Headset sowie Lade- und Datenkabel.

Praxistest: Nokia N78
Praxistest: Nokia N78

Mit Maßen von 113x49x15 Millimetern ist das neue Nseries-Handy äußerst handlich, auch das Gewicht von 102 Gramm überzeugt. Den glänzend-schwarzem Klavierlack der Frontseite kennt man bereits vom N81, auch die Anordnung von NavKey und Sondertasten unter dem Display ist bei beiden Smartphones nahezu identisch. Während beide Softkeys gut erreich- und bedienbar sind, stellen die rechts unten angeordnete Löschentaste und die links unten platzierte Menütaste den Nutzer besonders bei der einhändigen Bedienung vor große Probleme. Nur Daumenakrobaten kommen hier ohne Verrenkungen zurecht. Die Zifferntastatur ist derart filigran ausgefallen, dass man den untereinander angeordneten vier hauchdünnen Kunststoffbändern auf den ersten Blick die Bedienbarkeit absprechen möchte. dennoch lässt sich darauf überraschend gut Tippen. Das liegt an der scharfen Konturierung der Tastenbänder und den knackigen, nahezu perfekten Druckpunkten bei kurzem Tastenhub.

Das Display ist mit einer Displaydiagonale von 6,1 Zentimetern (2,4 Zoll), 16,7 Millionen Farben und einer Auflösung von 240x320 Pixeln ausreichend bemessen. Bildschärfe, Kontrast und Farbintensität geben ebenfalls keinen Grund zur Beanstandung. Ein Lichtsensor reguliert automatisch die Displayhelligkeit und hilft so beim Strom sparen.

Ausstattung

Praxistest: Nokia N78
Praxistest: Nokia N78

Die Kamera des N78 ist mit 3,2 Megapixeln (2048x1536) zwar nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik, doch die Carl-Zeiss-Optik liefert ordentliche Ergebnisse. Detailreichtum, Pixelrauschen und Farbwiedergabe sind akzeptabel. Auch die Optionsvielfalt der Kamerasoftware gefällt. Wichtigstes Novum dabei ist das Zusammenspiel zwischen GPS und Kamera, das Geotagging. Dabei werden die GPS-Koordinaten in den Metadaten des Fotos gespeichert und können anschließend von Diensten wie Google Maps oder Nokias Ovi ausgelesen und auf der Karte angezeigt werden. Nachts sollten allerdings keine Bilder geschossen werden, da der schwache LED-Blitz solche Aktivitäten verbietet. Wahlweise können Fotos natürlich auch auf dem Handy betrachtet werden. Die Bildgalerie macht einen guten Eindruck. Einzelne Fotos faden elegant ins Vollbild, Bilddrehungen werden hübsch animiert.

Praxistest: Nokia N78
Praxistest: Nokia N78

Kommen wir zum Musikplayer. Mit Playlists, Shuffle- und Repeatfunktion sowie Equalizer sind alle wesentlichen Optionen enthalten, Coverarts werden dargestellt, DRM-geschützte Dateien stellen das N78 nicht vor Probleme und auch die Anzahl an abspielbaren Formaten gefällt. Trotzdem bekleckert sich Nokia bhier nicht gerade mit Ruhm. Aussetzer leistet sich der Hersteller beim Klang. Im Verbund mit dem nicht gerade überragenden Kabelheadset fällt er durch frühzeitiges Übersteuern auf, dem Equalizer sollte keinesfalls höhere Bassleistung entlockt werden. Seine Stärken im Musikbereich spielt das N78 vielmehr durch den verbauten FM-Transmitter und das Internetradio aus. Durch diese Kombination ist es etwa möglich, im Auto Internet-Radiosender mit dem Handy zu empfangen und stromsparend an das Autoradio weiterzuleiten. Ein herkömmliches Radio ist ebenfalls im Smartphone verbaut, dazu wird allerdings wieder das Kabelheadset als Antenne benötigt.

Praxistest: Nokia N78
Praxistest: Nokia N78

Trotz des nicht gerade riesigen Displays macht Internet auf dem N78 richtig Spaß. Das liegt neben dem HSDPA-Datenturbo am flinken Internetbrowser. Der ist nicht nur schnell, sondern auch komfortabel. Selbst große HTML-Seiten werden fehlerfrei in vergleichsweise kurzer Zeit dargestellt. Dank Floating Toolbar und Birdview behält man stets den Überblick. Die Einrichtung eines Mail-Postfaches ist mit dem hervorragenden Assistenten ein Kinderspiel. Anschließend dürfen Mails im POP3, SMTP und IMAP4-Standard abgerufen werden. HTML-Emails stellt das N78 dabei leider nicht dar, dafür kann es Office-Dateien und PDFs lesen und nach einem kostenpflichtigen Update auch bearbeiten.

Praxistest: Nokia N78
Praxistest: Nokia N78

Zum Personalisieren einzelner Kontakte stehen warten über 40 Informationsfelder auf ihre Nutzung. Dazu gehören neben den grundlegenden Informationen wie Name und Telefonnummer auch Push-to-Talk-Felder, oder Pagernummern. Gruppen können definiert und mit eigenen Ruftönen versehen werden. Durch das gekonnte Zusammenspiel von Kalender und Active-Standby, dem Startbildschirm des N78, auf dem Vorhaben der nächsten Tage auf einen Blick ersichtlich sind, behält man immer eine gute Übersicht. Mit wenigen Klicks können Besprechungen oder Aufgaben definiert und einmalig oder wiederkehrend eingerichtet werden. Anschließend werden sie in der Monatsansicht als farbiges Symbol oder in der Wochenansicht grafisch als Balken dargestellt. Wahlweise wird man dann zum entsprechenden Zeitpunkt auch akustisch darauf hingewiesen. Mit Hilfe der umfangreichen PC Suite für Smartphones ist auch die Synchronisation von Kontakten und Kalendereinträgen kein Problem. Verzögerungsfrei werden die Informationen etwa mit Outlook abgeglichen. Auch für die Datensicherung auf Internetservern ist das N78 gewappnet, zusätzlich klappt das auch von einem Nokia-Handy zum anderen.

Praxistest: Nokia N78
Praxistest: Nokia N78

Daten tauscht das N78 neben HSDPA auch über WLAN aus. Im Nahbereich kommen USB sowie Bluetooth2.0 hinzu. Alle wichtigen Profile werden unterstützt: Advanced Audio Distribution Profile (A2DP) zum kabellosen Musikhören, Object Exchange Protocol (OBEX) zum Austauschen von Multimediadateien sowie SIM Acces Protocol (SAP) zum Koppeln mit der Freisprechanlage im Auto. Mit USB-Kabel und Microsoft Media Player 11 wechselt eine ganzen Musiksammlung inklusive Cover Arts schnell auf das Handy. Eine Möglichkeit der drahtlosen Kontaktaufnahme mit entsprechend ausgestatteten Endgeräten bietet Universal Plug and Play (uPnP). Damit kann man etwa Multimediadateien an seinen Fernseher senden und spart sich so ein Videokabel.

Die Javaengine des N78 ist MIDP 2.1 konform, in Kishontis JBenchmark 2.0 brilliert das N78 mit 560 Punkten, im 3D-Test gibt’s nur noch durchschnittliche 12 Bilder pro Sekunde und bei hoher Auflösung gar nur noch 5 Frames. Wohl deshalb werden keine Spiele vorinstalliert. Auch die restliche Ausstattung an so genannten Alltagshelfern ist schmal ausgefallen und erschöpft sich mit Taschenrechner und Umrechner. Dafür findet man im Unterordner "Office" sowohl Adobe PDF, Quickoffice, ZIP und eine Notizfunktion. Quickoffice und Adobe PDF dienen dabei allerdings nur als Viewer, um Dokumente bearbeiten zu können, ist ein kostenpflichtiges Update erforderlich.

Praxistest: Nokia N78
Praxistest: Nokia N78

Bei der Navigation spielt das N78 seine Trümpfe aus. Dank Nokia Maps 2.0 gibt es nun eine Sattelitensicht mit echten Fotos, wie es Google Maps schon seit längerem vormacht. Zusätzlich wurden ein Fußgänger- und ein Fahrradfahrermodus integriert, der automatisch etwa Autobahnen ignoriert, Einbahnstraßen mit in die Route einbezieht und sogar Wege durch Parks und Grünanlagen als kürzesten Weg akzeptiert. Dabei reagiert das N78 extrem schnell und navigiert zuverlässig. FM-Transmitter und Geotagging spielen übrigens auch während der Navigation ihre Vorteile aus: die ohnehin laute Navigationsstimme kann aufs Autoradio übertragen werden und geknipste Fotos lassen aich dank Geotagging als POIs einbinden.

Telefonfunktionen / Ausdauer

Wichtigstes Feintuning im Vergleich zum Vorgänger N73 ist das deutlich bessere Ansprechverhalten des Betriebssystems. Trotz kleinen zusätzlichen Effekten wie dem schnellen Ein- und Ausfaden beim Wechsel der Menüs reagiert das N78 nahezu ohne Verzögerung. Daran dürften auch die 96 Megabyte RAM ihren Anteil haben. Zusätzlich werden Bilddrehungen um 90 Grad mit mit einer cineastisch anmutenden Drehanimation unterlegt. Themes und Wallpaper wurden dagegen leider optisch stark zurückhaltend gestaltet.

Praxistest: Nokia N78
Praxistest: Nokia N78

Die Sprachqualität darf getrost als gut bezeichnet werden. Gesprächsaussetzer stören nicht, Gesprächspartner sind klar und deutlich verständlich. Umgebungsgeräusche werden gut herausgefiltert. Was fehlt, ist etwas mehr Substanz der Stimmwiedergabe, auch die Lautstärke dürfte etwas höher ausfallen, bewegt sich allerdings im akzeptablen Rahmen. Herausragend schlägt sich die Empfangsstärke. Selbst in dünn besiedelten Gebieten dürften mit dem N78 keine Probleme auftreten.Im Minimalgebrauch sorgen die 1200 mAh des Akkus locker für sechs Tage Erreichbarkeit, bei Dauernutzung von WLAN, Bluetooth und Internetradio schreit allerdings auch das erstarkte Powerpack bereits nach einem Tag nach Nachschub aus der Steckdose. Normalnutzer müssen ihr N78 etwa alle drei Tage neu aufladen.

Fazit

Höher, schneller, weiter. Das scheint das Motto von Nokia bei der Konzeption des N78 gewesen zu sein. GPS hilft ab sofort nicht mehr nur Autofahrern, sondern auch Fußgänger und Radnutzer kommen in den Genuss der Wegfindungshilfe dank Nokia Maps 2.0. Mit dem N78 gibt es nach dem Urlaub auch keine Diskussionen mehr, wo die Bilder entstanden sind, als POI gespeichert können sie sogar als Ziel bei der Navigation dienen. Die direkte online-Anbindung an Dienste wie OVI unterstreicht den N78-Anspruch, ein Multimedia-Computer zu sein. Auch die restlichen Ausstattungsmerkmale wissen zu gefallen: HSDPA, WLAN und integrierter FM-Transmitter bieten für jeden Geschmack etwas an. Nur der Musikplayer will mit seiner miesen Soundqualität nicht recht ins heile Alleskönnerbild passen, auch die designlastige Tastatur bleibt Geschmackssache und die Kamera hat seit dem Vorgänger keinen Fortschritt zu vermelden. Grobe Schnitzer leistet sich das N78 ansonsten nicht. Somit gelingt Nokia auch in Hinsicht auf den Preis von etwa 450 Euro der erhofft große Wurf, der die Wartezeit bis zum N96 nicht nur verkürzt, sondern fast schon vorzeitig beendet.

Den ausführlichen Praxis-Test gibt es bei Areamobile

 

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