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Praxistest: Nokia E71

 

Praxistest: Nokia E71

Datum:
04. 12. 2008
Redakteur:
Andreas Seeger
 

Bei Nokias Eserie steht "E" für Enterprise. Doch neben Business steckt ganz viel Multimedia in Nokias neuem Spitzenmodell E71. Wir haben das kompakte QWERTZ-Handy ausführlich getestet.

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Lieferumfang / Verarbeitung

Neben den Standards packt Nokia ein Lederetui sowie ein Lanyard in den Lieferkarton. Auch bei der microSD-Karte geizen die Finnen nicht, zwei Gigabyte können sich sehen lassen. Und die Bedienungsanleitung mit ihren 130 Seiten gibt bereits einen Vorgeschmack auf die zahllosen Features, die das Smartphone bietet. Den Käufer erreicht also ein rundes Paket.

Praxistest: Nokia E71
Praxistest: Nokia E71

Nokias E71 erinnert vielmehr an einen eleganten Blackberry als an ein schlichtes Symbian-Handy aus Finnland. Es ist sogar noch besser als die QWERTZ-Modelle von RIM, weil es viel kompakter ist. Mit Maßen von 114x57x10 Millimetern ist das Smartphone wesentlich dünner und schmaler als etwa das Curve (106x61x15) oder der Vorgänger E61i (117x70x13,9). Mehr noch: es ist derzeit das dünnste Handy mit Volltastatur auf dem Markt. Ergonomisch abgerundete Ecken und Kanten sorgen dafür, das die Flunder sich Händen regelrecht anschmiegt. Dabei besteht das Gehäuse nahezu vollständig aus Edelstahl, nur an den Seiten und auf der Rückseite setzt Nokia Kunststoff ein, der aber auf Hochglanz poliert wurde. Beim neuen Spitzenmodell der Eseries stimmt das Design bis ins letzte Detail.

Eine Display-Diagonale von 2,4 Zoll entspricht zwar dem aktuellen Multimedia-Standard und bietet gute Übersicht beim Browsen oder im Kalender, wer aber den Vorgänger E61i mit seinem gigantischen 2,8-Zoll-Display kennt, der wird den fehlenden Zentimeter schmerzlich vermissen. Alle anderen technischen Daten der Anzeige sind Nokia-typisch vorbildlich: mit mehr als 16,7 Millionen darstellbaren Farben, QVGA-Auflösung und kantengeglätteten Schriften macht das E71 in jeder Situation eine gute Figur. Eine transflektive Beschichtung sorgt dafür, dass sich die Inhalte auch bei direktem Sonnenlicht noch sehr gut ablesen lassen. Auch die Mini-Tastatur des E71 überzeugt. Sie erlaubt flüssiges Schreiben auch längerer Passagen, obwohl die Anordnung wesentlich gedrängter als beim Vorgänger E61i oder bei anderen Handys mit Volltastatur ist. Die Druckpunkte sind außerordentlich knackig, ein kräftiger Anschliff sorgt dafür, dass man immer die richtige Taste trifft. Schnellzugriffstasten führen direkt zu den businesstypischen Anwendungen Kalender, Telefonbuch und Posteingang. Man kann sie aber beliebig mit eigenen Programmen belegen. Alle Bedienelemente sind ausreichend groß bemessen und bieten knackige Druckpunkte. Besser kann man es kaum machen.

Ausstattung

Praxistest: Nokia E71
Praxistest: Nokia E71

Die Auflösung der Fotos beträgt maximal 3,2 Megapixel, ein Autofokus stellt die Objekte automatisch scharf. Bei schlechten Lichtverhältnissen hilft ein LED-Blitz, dessen Leuchtkraft allerdings nur ausreicht, um Objekte in bis zu einem Meter Entfernung zu erreichen. Videos werden lediglich in QVGA-Auflösung (320x240 Pixel) aufgenommen Mit einer Aufnahmerate von 15 Bildern pro Sekunde ist die Qualität nur mäßig. Die Fotoqualität ist schlechter als bei den meisten anderen Handys mit 3 Megapixeln Auflösung. Farben werden - besonders in den Randbereichen - verfälscht, die Kontrastsprünge fallen sehr stark aus und in dunklen Bildbereichen wird deutliches Bildrauschen sichtbar. Aber man darf nicht vergessen, dass das E71 eben kein Multimedia-Handy ist. Bilder und Videos lassen sich direkt auf die Portale Ovi, Flickr, oder Vox hochladen, allerdings ohne Geodaten.

Der interne Speicher ist mit 120 Megabyte groß genug, um Programme, Kontaktdaten oder Fotos zu speichern. Musik oder Kartenmaterial passen allerdings nicht mehr darauf, stattdessen bieten sich Speicherkarten an. Nokia legt eine 2 Gigabyte fassende microSD bei, größere Karten sind kein Problem, da das E71 den SDHC-Standard und somit Karten bis 32 Gigabyte Kapazität unterstützt. Der S60-Musikplayer, den man auf dem E71 findet, kommt zwar mit einer schmucklosen und nüchternen Oberfläche, bietet aber hohe Übersicht und viele Komfortfunktionen. In der Musikbibliothek kann man seine Songs nach Album, Genre, Künstler oder Komponist filtern. Podcasts lassen sich über den vorinstallierten Client direkt auf dem Smartphone verwalten und werden in einem separaten Ordner angezeigt. Mit Hilfe von sechs Klangpresets kann der Sound angepasst werden, wem das nicht reicht, der kann auch völlig frei an den fünf Equalizerbändern herumspielen. Über die mitgelieferten Kopfhörer klingt Musik zwar sehr laut, ist aber deutlich höhenlastig und nur mit wenig Volumen. Mangels 3,5 Millimeter Klinkenanschluss kann man nur andere Kopfhörer anschließen, wenn man einen Adapter kauft oder Kopfhörer drahtlos mittels Bluetooth A2DP anschließt. Aber selbst dann verbessert sich der Klang kaum. Das E71 ist eben kein Musikhandy. Ein Radio hat Nokia deswegen aber nicht vergessen.

Der S60-Browser versteht sich sogar auf die Darstellung von Flash-Inhalten. Man kann also Youtube und andere Flash-basierte Seiten direkt im Browser anschauen und muss sich den Umweg über einen extra Client wie etwa beim iPhone gehen. Das E71 hat in diesem Bereich also mehr drauf, als das Kulthandy von Apple. Beim Anschauen eines Flash-Clips hat man die Möglichkeit, das Videofenster mit einem Click an die Bildschirmgröße anzupassen. Allerdings werden hier die Grenzen der Hardware deutlich. Die Wiedergabe stockt häufig und der Browser reagiert mit deutlichen Verzögerungen. Auf anderen Internetseiten ist man dafür um so schneller unterwegs. Mit einer HSDPA- oder WLAN-Verbindung surft man genauso schnell wie mit dem iPhone oder dem Touch Diamond. Alle modernen Komfortfunktionen wie Feedreader, Seitenübersicht, visual History oder Textsuche sind dabei. Das E71 ist für das Surfen im Internet perfekt geeignet.

Praxistest: Nokia E71
Praxistest: Nokia E71

Als Smartphone mit Business-Schwerpunkt kommt dem Email-Client des E71 besondere Bedeutung zu. Er bietet hohe Übersicht auch bei mehreren Postfächern und unterstützt alle wichtigen Software- und Serverstandards. Die Volltastatur erlaubt das bequeme Schreiben auch längerer Nachrichten. Vergleichbaren Komfort bieten nur Blackberrys und eine Handvoll Smartphones mit Windows Mobile 6. Dasselbe gilt auch für Kontaktverwaltung und Kalender. Wenn man aus dem Standby heraus einen oder mehrere Buchstaben tippt, dann wird automatisch das Telefonbuch durchsucht, die entsprechenden Namen erscheinen in einem Popup-Fenster und können direkt angerufen werden. Einfacher und schneller geht es kaum. Der Kalender wurde vor allem optisch überarbeitet und sieht mit seinen neuen Symbolen, den halbtransparenten Menüoverlays und den geblockten Terminen jetzt mehr wie eine Lösung für den Desktop-PC aus. Vor allem die zweigeteilte Monatsansicht hat es in sich. Auf der linken Seite erscheinen der Monat, links stehen die Termine in einer übersichtlichen Liste.

Das E71 wird von einem ARM11-Prozessor mit 369 Megahertz angetrieben. In Verbindung mit 128 Megabyte RAM (davon stehen 71 MB für Anwendungen zur Verfügung) ist eine flüssige Arbeit des S60-Systems gewährleistet. Die Java-Leistung, die das Business-Smartphone im JBenchmark offenbart, kann sich dementsprechend mit 521 Punkten mehr als sehen lassen. 3D-Games und -Anwendungen werden zwar unterstützt, laufen aber nicht ruckelfrei. Neben Business-Anwendungen wie Quickoffice und Adobe Reader kommt auch der mobile Lifestyle auf dem E71 nicht zu kurz. Der vorinstallierte Sports Tracker zählt die Schritte des Nutzers anhand des GPS-Signals und errechnet die zurückgelegte Gesamtstrecke und den Kalorienverbrauch. Dank GPS-Empfänger kann man das Smartphone auch zum Navigieren oder als Stadtführer in fremden Städten verwenden. Maps 2.0 wurde gegenüber der Vorgängerversion wesentlich erweitert und bietet unter anderem einen Fußgängermodus und einen elektronischen Kompass. Eine zuschaltbare Hybrid-Satellitenansicht kombiniert die Vorteile von Satellitenbildern und Straßenkarten wie bei Google Maps. Als Ersatz für das Auto-Navi überzeugt das E71 ebenfalls. Die Routenberechnung ist schnell und in den meisten Fällen präzise, Streckenanweisungen auch bei Straßenlärm noch gut verstehen.

Telefonfunktionen / Ausdauer

Im Vergleich zum Vorgänger kommt das E71 mit der dritten S60-Edition und Service Pack 2. Die Unterschiede sind spürbar, so reagiert das Betriebssystem deutlich schneller auf Eingaben. Mehrere gleichzeitig geöffnete Programme sorgen nicht für ein verschlechtertes Ansprechverhalten des Handys. Vom PC übernimmt Nokia das Konzept mehrerer Desktops. Je nach Situation kann der Nutzer auf einfachste Weise zwischen zwei Handydesktops hin- und herschalten. Dafür gibt’s im E71 eigens eine Schnellstart-Schaltfläche, mit der auf Knopfdruck zwischen den beiden unterschiedlichen Oberflächen gewechselt werden kann. So lassen sich zwei Startbildschirme, etwa für Privatleben und Beruf, festlegen, auf denen jeweils unterschiedliche Informationen und Programmverknüpfungen eingeblendet werden. Diese Zusatzinformationen lassen sich völlig frei bestimmen. Anstehende Termine, WLAN-Manager, Musikplayer, Aufgaben oder geräteweite Suchfunktion - die Liste ist schier endlos. Beim E71 ist es sogar möglich, zwei Mailboxen gleichzeitig auf dem Startbildschirm einzublenden. Auch bei der Auswahl der sechs Schnellstarticons am oberen Rand hat man völlig freie Wahl.

Die Verbindung reisst nur zögerlich ab, auch in schwächer abgedeckten Regionen ist das E71 ein zuverlässiger Begleiter. Die Sprachqualität liegt auf hohem Niveau, wir empfanden das E71 als fast so glasklar wie so manches Motorola-Handy. Grundrauschen ist nicht wahrnehmbar, Gesprächsaussetzer sind dem Handy völlig fremd. Wie schon der Vorgänger E61i glänzt das E71 mit überragender Ausdauer. Kein Wunder, denn Nokia verbaut einen Akku mit der unglaublichen Kapazität von 1500 Milliamphere (mAh). Wer mit dem E71 täglich Emails über das Mobilfunknetz abruft, Telefoniert, im Internet surft und Bilder knipst, der kommt trotzdem locker auf eine Laufzeit von bis zu fünf Tagen. Für ein Highend-Smartphone ist diese Akkulaufzeit nahezu beispiellos.

Fazit

Nokias E71 ist kein Technikprotz mit Riesendisplay wie iPhone 3G, Touch Diamond oder i900 Omnia. Aber es ist nicht nur die beste mobile Email-Maschine, sondern eines der durchdachtesten Smartphones, die man momentan kaufen kann. Denn während die überzüchteten Multimedia-Monster allesamt bei den klassischen Telefonfunktionen schwächeln, bietet Nokias Spitzenmodell der Eserie eine überragende Akkulaufzeit und glasklare Sprachqualität. Von dem "E", das bei Nokia für Businesshandys steht, sollte sich der Privatnutzer übrigens nicht abschrecken lassen. Wer sich mit dem Formfaktor anfreunden kann, den ein Handy mit Volltastatur nun einmal mit sich bringt, kann bedenkenlos zugreifen. Das E71 taugt durchaus auch für Schnappschüsse, als Navi-Ersatz und zum Surfen im Netz. Die Mischung machts. Und die ist bei Nokias kleiner Wunderkiste einfach am ausgewogensten.

Den ausführlichen Praxis-Test gibt es bei Areamobile

 

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