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Praxistest: Nokia 7500 Prism

 

Praxistest: Nokia 7500 Prism

Datum:
24. 12. 2007
Redakteur:
Stefan Schomberg
 

Selbstbewusst. Anders. So beschreibt Nokia das neue 7500 Prism mit seinem außergewöhnlichen Tastaturdesign. Per Definition bricht ein Prisma das Licht in seine einzelnen Spektralfarben auf. Das wird das Prism wohl kaum schaffen, mit seinem Auftreten aber sicherlich polarisieren.

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Lieferumfang / Verarbeitung

Das Design ist entscheidend, schließlich betitelt Nokia das 7500 Prism als Designhandy. Diesem Anspruch und auch der Namensgebung folgend begegnen dem Betrachter zunächst zahllose Dreiecke. So sind etwa die Tasten fast ausschließlich dreieckig gehalten und die Rückseite weist ebenfalls eine "prismatische" Formensprache auf. Die Front des komplett in klavierlackschwarzes Plastik gehüllten Barrenhandys wird ansonsten vom angenehm großen Display (mit 16,7 Millionen Farben bei einer Auflösung von 240x320 Pixeln) beherrscht, das sich in keinem Bereich wie Farbwiedergabe, Bildschärfe oder Kontrast eine Blöße gibt.

Praxistest: Nokia 7500 Prism
Praxistest: Nokia 7500 Prism

Die gibt sich Nokia vielmehr beim Akkudeckel, der nicht nur den Akku, sondern gleich die ganze Rückseite abdeckt. Das wäre natürlich nicht weiter schlimm, wenn er sich vernünftig abnehmen ließe. Leider hat man den Eindruck, das gute Stück mehr vom restlichen Gehäuse zu brechen als normal zu entfernen. Dabei tritt auch die hässliche Seite des Materials zutage. Die ganze Rückseite erinnert mit ihrem deutlichen Plastikcharakter eher an die Bodengruppe eines Revell-Bausatzautos, als an das Gehäuse eines (Designer-)Mobiltelefons. Gespart hat der finnische Hersteller leider auch beim Lieferumfang. Weder Nokias PC-Suite noch ein Datenkabel liegt mit im Karton - das ist viel zu wenig, schließlich hat niemand Lust, die beiliegende 512 MB große microSD-Karte per Bluetooth zu füllen. Immerhin ist das Prism ziemlich gut verarbeitet: neben dem bombensicher am Gehäuse klebenden Akkudeckel konnten wir weder unregelmäßige Spaltmaße noch knarzende Gehäusekomponenten ausfindig machen.

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Die Zifferntastatur macht einen vernüftigen Eindruck: die einzelnen Tasten sind trotz der ungewöhnlichen Dreiecksform ausreichend bemessen und ermöglichen auch breiteren Fingern noch angenehmes und schnelles Tippen - auch wenn man sich erst an die nicht sehr stark ausgeprägten Druckpunkte gewöhnen muss. Die Bedienung des Handys leidet aber trotzdem, da der Joystick derart hart ausgefallen ist, dass man sich durch dessen kontinuierliche Nutzung locker das Geld fürs Fitnessstudio sparen kann. Klingt lustig, aber spätestens nach einer halben Stunde Benutzung dürfte auch den letzten das Lachen vergangen sein.

Ausstattung

Netterweise stattet Nokia das Designerhandy mit einer 2-Megapixelkamera aus, die sogar von einem LED-Blitz flankiert wird. Mehr als Schnappschüsse sind damit aber nicht drin: der LED-Blitz bietet in etwa die Leuchtkraft einer Kerze, auf den Fotos können weder Detailreichtum noch Bildschärfe überzeugen, darüber hinaus schleicht sich starkes Pixelrauschen ins Bild. Einige Verbesserungen lassen sich immerhin durch die S40-typische Einstellungsflut im Kameramenü erreichen.

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Beim Musikplayer bietet Nokia hingegen weit mehr als Sparkost. Schon optisch werden fünf peppige Skins geboten, die sich farblich und in der Anordnung der Symbole unterscheiden, aber glücklicherweise alle gleich gut bedienen lassen. Auf den farbfrohen Playerskins machen sich die Coverarts besonders gut, doch auch klanglich hat das Prism dank einer featurereichen Musikbibliothek, voreingestellten Klangprofilen und individuell regelbarem Equalizer einiges zu bieten. So drängt der Sound klar und bassig durch das mitgelieferte Kabelheadset ins Ohr - allerdings leistet sich das Handy hin und wieder unschöne Unterbrechungen während der Wiedergabe. Beim RDS-Radio ist das zum Glück nur empfangsbedingt der Fall, ansonsten erscheint es als gelungene Alternative zur digitalen MP3-Geräuschkulisse. Der akzeptable Außenlautsprecher rundet die gute musikalische Vorstellung ab.

Praxistest: Nokia 7500 Prism
Praxistest: Nokia 7500 Prism

Das ändert sich wieder, wenn man sich in den Weiten des WWW umschauen will. Da lässt der Browser des Prism Komfortfunktionen vermissen - mangels fehlendem UMTS ist man mit GPRS oder EDGE aber ohnehin nicht übermäßig schnell unterwegs. Zum bequemen Email-Check reicht's aber allemal. Punkten kann Nokia beim 7500 mit den Messaging- und PIM-Funktionen, die dank der S40-Oberfläche recht umfangreich ausgefallen sind. Dementsprechend weiß auch der integrierte Kalender zu gefallen, auch wenn der sich einen groben Schnitzer in puncto Übersichtlichkeit erlaubt: eingegebene Termine kann man in der Monatsansicht kaum ausfindig machen, erst wenn man den entsprechenden Tag anwählt, werden sie in Textform aufgeführt. Die Übersicht dürfte aber trotzdem kaum verloren gehen, da die Active-Standby Ansicht alle aktuellen Termine und auch Schnellzugriffe schon auf dem Startbildschirm präsentiert.

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Im Nahbereich gibt sich das 7500 verbindungsfreudig und auf der Höhe der Zeit. Zumindest theoretisch. Zwar kann man mit Hilfe von USB schnell Dateien kopieren oder dank Bluetooth Kontaktdaten mit Outlook abgleichen - ersteres klappt aber nur, wenn man ein teures USB-Kabel aus eigener Tasche nachkauft, letzteres erfordert Nokias PC Suite, die man sich erstmal umständlich aus dem Internet besorgen muss. Das haben wir schon besser gesehen. Doch keine Dunkelheit ohne Licht: das 7500 Prism versteht sich auf Bluetooth A2DP, das drahtlosen Stereo-Musikgenuss ermöglicht, und auf das für Vielfahrer interessante SIM-Access-Profil - damit kann die Kfz-Freisprechanlage auf das Mobiltelefon zugreifen. Darüber hinaus lassen sich Daten via SyncML bequem über GPRS oder EDGE mit externen Servern synchronisieren.

Bei den Java-Applikationen steht das 7500 Prism zumindest mengenmäßig gut dar. Diverse Helfershelfer wie Wecker, Rechner oder Umrechner machen das Handy zu einem ansprechenden Alltagsbewältiger, allerdings liegt das sicherlich nicht an der puren Rechenleistung des verbauten Prozessors. Die liegt nämlich mit bescheidenen Werten im unteren Drittel der aktuellen Handys.

Telefonfunktionen / Ausdauer

Dank S40-Oberfläche ist Multitasking, also etwa gleichzeitiges Musikhören und SMS-Tippen, problemlos möglich. Auch die logische Menüführung spricht für das Prism. Diverse Themes helfen dem Nutzer zusätzlich dabei, das Designhandy an den persönlichen Geschmack anzupassen. Hier wird auch endlich ersichtlich, warum die beigefügten, auswechselbaren Zierrahmen die ungewöhnlichen Farben Dunkelgrün und Magenta tragen. Ebenfalls praktisch: Neben diversen einstellbaren Profilen hilft ein Flugzeugmodus beim Stromsparen während des Musikhörens.

Praxistest: Nokia 7500 Prism

Bei der Sprachqualität gibt es wenig zu meckern. Gesprächspartner sind durchgängig gut verständlich und recht unverfälscht in der Wiedergabe, lediglich etwas mehr Volumen hätte nicht geschadet, denn Nebengeräusche fallen so etwas mehr ins Gewicht. In die Antenne hätte Nokia hingegen ruhig etwas mehr investieren dürfen. In Ballungszentren mit gut ausgebauter Infrastruktur wird das nicht weiter auffallen, in extremen Umgebungen wie der U-Bahn oder der Tiefgarage verlor das Prism hingegen vergleichsweise früh das Netz. Der Akku hält dagegen lange durch. Trotz seiner geringen Kapazität von nur 700mAh erreicht man bei wenig Gebrauch tatsächlich Ladezyklen von einer Woche. Vieltelefonierer und Musikfreunde werden ihr Prisma natürlich häufiger an die Steckdose stöpseln, im Test zeigte das Handy aber unter drei Tagen kein rotes Licht.

Fazit

Anders ist nicht immer gut. Das beweist Nokia mit dem 7500 Prism eindeutig. Grobe Schnitzer leistet sich der Marktführer auf jeden Fall bei der Materialwahl, denn ein Designhandy muss nicht nur mit Formen, sondern auch mit Materialien punkten. Das Prism sieht leider nur auf Fotos gut aus, nimmt man es in die Hand, kommen Erinnerungen an Prepaid-Handys für 50 Euro auf. Dazu würde auch der Lieferumfang passen, denn dem hätte Nokia wenigstens das Datenkabel hinzufügen müssen. Mit dem krampfigen Joystick untergräbt das 7500 ebenfalls seinen Design-Anspruch, auch der ist qualitativ im Prepaid-Bereich besser aufgehoben. Auf der anderen Seite stehen ein featurereicher Musikplayer inklusive Radio), breit gestreute Bluetooth-Connectivity und eine S40-Oberfläche mit umfangreichen PIM-Funktionen. Bei der Gesprächsqualität gibt’s immerhin keine Aussetzer, der Akku entschädigt mit sehr guter Leistung. Als Design-Handy fällt Nokias Prisma somit eindeutig durch, als einfacher Begleiter mit Extra-Funktionen taugt es aber durchaus, zumal der Preis keine Krater in der Brieftasche schlägt.

Den ausführlichen Praxis-Test gibt es bei Areamobile

 

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